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Veröffentlichungen

 

Kurt F. Richter:

Neuerscheinung im September 2009: Kurt F. Richter: Coaching als kreativer Prozess, Vandenhoeck & Ruprecht 2009, ISBN: 978-3-525-40156-9(F)
Rezension unter: http://www.socialnet.de/rezensionen/8674.php
3. Auflage 2012

Erzählweisen des Körpers, Kreative Gestaltarbeit in Therapie, Beratung, Supervision und Gruppenarbeit, Kallmeyersche, Seelze, 1997 (ein Lehrbuch für Kreative Gestalttherapie)
Im September 2011 erschien eine Neuauflage im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht

Kreativität oder die Entdeckung der Vielfalt. In Akademie Remscheid (Hg.) Konzept Kreativität in der Kulturpädagogik, Remscheid 1989

Supervision in der Erwachsenenbildung, in: Integrative Therapie 3-4/ 1989

Integrative Therapie, Gestaltarbeit und Forumtheater, in: Gestalt u. Integration 1/1990

Gestaltberatung lernt man in Gruppen, in: Gruppe u. Spiel 1/1992

Von der Konfusion zur Profession, Evalutation von Psychotherapie und Beratung, in: Kulturjahrbuch der Akademie Remscheid, Remscheid 1994

Methoden um der Methoden Willen? In: Organisationsberatung, Supervision, Clinical Management. 1/1996

Konfliktmanagement: Konflikte lösen in Organisationen, in: Handbuch Kulturmanagement 1997

Arbeitszusammenhänge erkennen und beeinflussen - Supervision in der Kulturarbeit, in: Handbuch KulturManagement 1997

Weiten und Tiefen in der Lehrsupervision,
Supervision und Lehrsupervision an der Akademie Remscheid,
beide Artikel in: Eckhardt, U.L., Richter, K.F. Schulte, H.G. System Lehrsupervision, Aachen, Kresting, 1997

Starke und glückliche MitarbeiterInnen, in: Gruppe und Spiel 1/1998

Die kulturelle Szene als Feld supervisorischer Arbeit, in: Supervision 35/ März 1999

Supervision als Grenzverkehr mit Hindernissen in.W. Kühl, R. Schindewolf (Hg.) Supervision und das Ende der WendeOpladen, Leske u. Budrich, 1999

Bewältigungsstrategien für MacherInnen. in:BKJ (Hg.) Kulturarbeit und Armut, Bonn, 2000

Praxisbilder Re- Konstruktion und analoge Präsentation von Praxisszenen im Supervisionsprozess, in: Kersting, Neumann-Wirsig: In Aktion: Systemische Organisationsentwicklung und Supervision, Aachen, Kersting 2000

Das Fremde im Alltag Ansätze zur Integrativen Gestaltarbeit mit gesellschaftlichen Subgruppen, in: Kulturjahrbuch der Akademie Remscheid, Remscheid 2002

Qualifizierung als Herausforderung, in. Kulturjahrbuch Akademie Remscheid, Remscheid 2004

Es hilft mir ja sonst keiner! Selbst-Bildung und Selbstmanagement als zentrale Aspekte lebenslangen Lernens und selbstgestalteten Lebens, in: gruppe & spiel 2+3/ 05, 2005

Achtsamkeit oder die Beobachtung des Beobachters, des Beobachters.....In: Kulturjahrbuch Akademie Remscheid, Remscheid 2006

Kommt Zeit kommt Rat. In:Kulturjahrbuch Akademie Remscheid 2007


Zusammen mit Heinrich Fallner: Kreative Medien in der Supervision und Psychosozialen Beratung, Hille, Ursel
Busch Verl. 1989

Gemeinsame Veröffentlichungen:

Karin u. Kurt F. Richter: Transferschritte für die Arbeit mit "Rituellen Körperhaltungen u. ekstatischer Trance nach F. Goodman" in der Psychotherapie, in curare 28 (2005) 1

Karin u. Kurt F. Richter: Probleme der Integration von schamanischen Heilkulturen in die westliche Psychotherapie, in curare 30 (2007) 1

Karin u. Kurt F. Richter: Schamanismustransfer und westliche Psychotherapie.
Im Internet unter URL:
http://www.journal-ethnologie.de/Deutsch/Schwerpunktthemen/Schwerpunktthemen_2
007/Heilen_und_Wandel/Schamanismustransfer_und_westliche_Psychotherapie/index.
phtml


Neu:
Karin u. Kurt F. Richter: Reise zur Göttin Tanit. Ein Brückenschlag zwischen indigenen und westlichen Heilverfahren.
curare 33 (2010) 3+4

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Was wir von der alten Heilkunst der Schamanen lernen können

Def. von Schamanismus(SCH.):
Schamanismus - benutzt als Oberbegriff aus der Ethnologie - bezeichnet die Tätigkeit von Menschen unterschiedlicher Ethnien, die mit Hilfe anderer Bewusstseinszustände (Trance) in metaphysische Dimensionen ( „Unter-Mittel- Oberwelt“) „reisen“, um dort für Einzelne, Gruppen/Stamm- mit Hilfe von geistigen Kräften/Wesen – Rat, Unterstützung, Antworten oder Heilungskräfte zu finden. Diese „Reisen ins Jenseits“ sind in ein kulturspezifisches Paket mit vielen Ritualen und Metaerzählungen eingebettet.

Im Schamanismus:
Ist Alles mit Allem verbunden. Jeder ist Teil eines großen Ganzen. Alles ist lebendig und mit einem universellen Geist belebt.

Die Wertehaltungen:
Mitgefühl, Achtung vor allem Lebendigen, Dankbarkeit, ein Leben ausgerichtet auf Harmonie in der diesseitigen und mit der jenseitigen Welt ( Def. des Krankheitsbegriffes im SCH. ist: Herausfallen aus diese Harmonie aus unterschiedlichen Gründen) guter sorgfältiger Umgang mit den Schätzen der Natur, Fürsorge für die kommenden Generationen , spirituelle Alltagslebenshaltung.

Die westliche Hinwendung zum SCH. weist hin auf einen Mangel an diesen Werten, an spirituellen Erfahrungen und ganzheitlichen Heilverfahren.

Auch die Einbeziehung schamanischer/ ethnotherapeutischer Rituale und Methoden in mein Therapiekonzept begründe ich mit einem Mangel an Ganzheitlichkeit bzw. Einseitigkeit naturwissenschaftlicher Medizin und psychotherapeutischer Richtlinienverfahren. Die neoschamanischen Methoden ergänzen meine therapeutischen Methoden der Gestalt- Systemischen- Körper- und Kreativitätstherapie. Denn erst mit dieser Ergänzung kann ich alle Wirklichkeitsbereiche, die unsere psychosomatische und geistige Selbstregulation bewirken (die autonome Ebene der Selbstheilungskräfte), schnell und effektiv erreichen.
SCH. benützt nicht die komplexitätsreduzierenden Abstraktionen westlichen Denkens, sondern prälogische Vorstellungen, wie wir sie auch von unseren Märchen und Träumen kennen. SCH. ist nicht primitiver, sondern anders!
Diese mächtige Bildsprache, die Ritualgestaltung, die Trancemöglichkeiten- die in viele Bereiche des Unbewussten und Überbewussten reisen lässt, die spirituellen Metaerzählungen usw. sind wichtige Heilungsressourcen. Dazu müssen westliche Zugangsformen gefunden werden.
Dazu gehören u. a .der Core- Schamanismus des M. Harner und die „Rituellen Körperhaltungen und Ekstatische Trance“ nach Prof. F. Goodman: Neoschamanische Rituale, entwickelt für „westliche Befindlichkeiten“.

Rituelle Körperhaltungen und Ekstatische Trance nach Prof. F. Goodman:
Prof. F. Goodman entwickelte eine Methode, in der durch das Einnehmen einer bestimmten Körperhaltung und Muskelanspannung mit gleichzeitiger Tranceinduktion durch einen 210 er Beat mit Hilfe einer Rassel oder Trommel es in dieser Trance zu vielfältigen Gefühlseindrücken und Visionen, auch spirituellen Erfahrungen, kommt. Auf biologischer Ebene kommt es ebenfalls zu massiven Veränderungen:
Zum Beta-Wellenbereich (normaler Wachzustand) kommen Theta - und Delta Wellen (wie sonst nur im Tiefschlaf) hinzu. Es entsteht ein Zustand gesteigerter Wachheit bei gleichzeitiger Entspannung und bildhaftes Erleben. Gleichzeitig werden Betaendorphine ausgeschüttet.
Zu den phänomenologischen Aspekten gehören die Visionen in einer archaischen Bildsprache, Erlebnisse körperlicher Veränderungen und spirituelle Erfahrungen.
Es gibt Anstöße zur autonomen Regelung der physischen und psychischen Gesundheit, also Heilung.
Trance ist also der Weg, um mit den unbewussten Prozessen Kontakt aufzunehmen und sie zu beeinflussen. Wobei es Unterschiede in der psychotherapeutischen Trance wie z.B. der Hypnotherapie und der ekstatischen bzw. schamanischen Trance gibt. Die Unterschiede lieben in den Bereichen: Bewusstseinsräume, Orten der Heilung, Rollenunterschieden, Deuten, Umgang mit Wirklichkeiten, Energiefeld und Heilung . In der ekstatischen/schamanischen Trance ist Heilung ein individueller , sozialer, ökologischer und spiritueller Akt. Ein großer Teil der Heilungskräfte wird als von dem autonomen Selbst und von Außen kommend gesehen.

Der Einsatz von schamanischer/ethnotherapeutischer Trance in die Therapie überschreitet alltägliche Grenzen, erweitert den Erlebnisraum des Klienten in spezifische Erfahrungsfelder und aktiviert zusätzlich einen“ heilenden Grundton“, der in das Alltagsleben lange hineinwirkt. Der zentrale Unterschied der Arbeit mit ekstatischer/schamanischer Trance gegenüber psychotherapeutischer liegt m. E. vor allem in diesem heilenden Grundton und der Intensität des Erlebens in der Trance. Das Verfahren berührt eine andere Ebene der Existenz, zu der wir moderne Menschen kaum noch Zugang haben. Heilung geschieht im Kontext eines veränderten Selbst- und Welterlebnisses, in dem unsere Sprache nicht mehr die Definitionsgewalt hat. Es ist eine zugleich spirituelle und höchst irdische Welt, wie sie auch von Schamanen beschrieben wird. Die schamanische Trancearbeit ist keine originäre schamanische Praxis, aber eine schamanisch inspirierte.

Literaturhinweise, in denen u .a. die Arbeit und Transferbedingungen mit der schamanischen Trance beschrieben sind:
Richter, Kurt F. (2009), Coaching als kreativer Prozess. Göttingen

Richter, Kurt F.(2011), Erzählweisen des Körpers. Göttingen

Richter, Karin und Kurt F. (2005) : Transferschritte für die Arbeit mit „ Rituellen Körperhaltungen und Ekstatischer Trance nach Prof. F. Goodman“ in der Psychotherapie; curare ( Zeitschrift für Medizinethnologie) 28 ( 2005)

Richter, Karin und Kurt F.(2007): Probleme d. Integration schamanischer Heilkulturen in die westliche Psychotherapie; curare 30, 2007, 1

Richter, Karin und Kurt F. (2010) : Reise zur Göttin Tanit. Ein Brückenschlag zwischen indigenen und westlichen Heilverfahren. curare 33, 2010, 3 + 4



Remscheid, September 2011
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Kunsttherapie im Krankenhaus

„ Kunst macht leicht, was sonst schwer ist“ Chr. Schlingensief

Kunst/Kreative Therapie ist eine Methode, in der künstlerische und kreative Medien zum Zweck der Therapie eingesetzt werden. Sie ergänzen ein medizinisches Behandlungskonzept im Sinne eines ganzheitlichen heilerischen Ansatzes.
Kunst/Kreativität wird in dem Zusammenhang gesehen als „ schöpferische und gestaltende Tätigkeit des Menschen“ (Wahrig 2005) , auch als eine Kommunikation symbolischer Art. Diese künstlerische Tätigkeit geht über das bildnerische Gestalten wie z.B. Malen und Skulpturieren hinaus , bezieht unterschiedliche kreative Medien mit ein.

Im Rahmen der Möglichkeiten eines Krankenhauses sind das z.B.:
Malen, Zeichnen, Arbeit mit Knete oder Ton, Collagen, Fotos, Poesie, Geschichten, Märchen, Puppenspiel, Körperausdruck, z.B. Handbewegungen, Atmen, Summen, Singen.
Ergänzt werden diese Methoden durch Phantasiereisen, gelenkte Imaginationen , das Erstellen eines „inneren sicheren Ortes“ oder eines „inneren Begleiters“ für schwere Lebenssituationen und Trancereisen.
Der Einsatz von künstlerischen Mitteln in einem therapeutischen Kontext bietet andere und zusätzliche Ansätze des Aus- Drucks, als es rein verbale Methoden ermöglichen. Die Gesprächssituation wird nicht aufgehoben. Sie wird allerdings angereichert und erweitert um “wesentliche“ Reflexionsansätze und Inhalte ( Zit. nach K. F. Richter) und einen Erlebnisse aktivierenden äußeren Rahmen.

Kreative Tätigkeiten sind tiefe früheste Ausdrucksmöglichkeiten von Gedanken und Gefühlen, die von den meisten Menschen nach Kindheit und Jugend, auch durch den Verlust der Unbefangenheit, nicht mehr genutzt werden.
Jedoch kann jeder Mensch- gleich welchen Alters- später wieder an diese Möglichkeiten anknüpfen. Auch wenn er sich künstlerisch für total unbegabt hält. Als einzige Voraussetzung brauchen die Patienten Neugierde und Offenheit , um diese Erfahrungswege ( wieder) zu betreten. Dann entdecken sie mit Freude und Überraschung welches Fähigkeitspotential noch in ihnen ist.
Die kreative Tätigkeit wird angepasst an das, was im jeweiligen Krankheitsstadium möglich ist.
Kunst/Kreativtherapie setze ich im Sana-Klinikum Remscheid im Bereich der Schmerz- und Palliativstationen ein. Die Therapie erfolgt größtenteils als Einzelbehandlung.

Es sollen nicht ästhetische, museumsreife Gestaltungen entstehen, sondern Werke, die aus der Seele kommen und durch ihre Rückwirkung beim Betrachten oder Erinnern des kreativen Prozesses, wieder zurück auf die Seele wirken, um dort ihre heilerische Kraft zu entfalten.

AUS DER SEELE – IN DIE SEELE = SEELENBILDER
Künstlerisch Tätigkeit sein ist : SEELENMEDIZIN

Schon in der Antike wusste der Philosoph Aristoteles um die heilende Wirkung der Kunst.
Auch bei vielen indigenen Kulturen und alten Traditionen gehören Kunst und Rituale unmittelbar zum Heilungsprozess.

Inzwischen ist durch viele Untersuchungen erwiesen, dass die Begegnung mit dem eigenen schöpferischen Potential eine große heilende Kraft enthält.

Dr. Judith Paice ( Northwestern Memorial Hospital/ Chicago) stellte in einer Untersuchung an Schmerz/Krebspatienten während einer Kunsttherapie fest, dass sich bei diesen acht von neun angegebenen Symptomen wie Schmerz und Stress verringerten ( Neue Apo.Illustr. 11/11).

Befragt man Patienten im Anschluss an ihre kunsttherapeutische Tätigkeit, benennen sie mehrheitlich folgende Aussagen als wichtig:

Das Eintauchen in eine schöne Welt, weit weg von ihrer KrankheitReduktion von Angst und SchmerzDas Entdecken von inneren Hilfsmöglichkeiten/ Begleitern für schwere ZeitenEntdecken von neuen VerhaltensmusternEntdecken von neuen FähigkeitenMut in eigene FähigkeitenFreude am Experimentieren, am Spielen mit Farben und FormenEntdecken, dass man auch jetzt noch schöpferisch tätig sein kannWeg vom passiven Geschehenlassen der Krankheit zum aktiven TunDas Spüren von Freude, Hoffnung, Gelassenheit, KraftNeue Selbstwert- und NützlichkeitsgefühleErinnerung an schöne SituationenAufmerksamkeit und Bestätigung von Anderen bekommenDen Angehörigen etwas Persönliches (gemaltes Bild) von sich hinterlassen könnenEntdecken von Alternativen für nicht mehr mögliche Betätigungen, die früher Freude und Befriedigung brachtenBeruhigungAblenkungEntspannung

Karin Richter, Remscheid, März 2012

 

     Vortrag
      Kongress ISSR 2007
             in Budapest

     Vortrag
      Kongress ISSR 2011
      in Warschau (engl.)

     Artikel
  "Schamanismustransfer           und westliche         Psychotherapie"
 in: journal-ethnologie.de

Kunsttherapie im                Krankenhaus